Wenige Pflanzen sind so sehr Symbol für den (Vor-)Frühling wie die Krokusse. Viele Arten lassen sich leicht im Garten pflanzen und sorgen dann für einen farbenfrohen Start in die Vegetationsperiode. Wenn Ihr Garten nicht gerade auf einer der Chiemgauer Almen liegt, werden Sie sich den Alpen-Krokus allerdings leider nicht ins Beet oder die Wiese holen können. Die Art gedeiht fast ausschließlich in höheren Lagen und oft dort, wo das Wasser bei der Schneeschmelze den Boden sättigt oder sogar an der Oberfläche stehen bleibt. Diese Bedingungen lassen sich im Tal oder im Alpenvorland nicht herstellen.
Auch nach der Blüte, die oft sogar auf den Almen schon Anfang April wieder vorbei sein kann, lassen sich Krokusse noch eine Zeit lang entdecken. Ihre grasartigen Blätter haben eine charakteristische weiße Mittelrippe. Man muss allerdings genau hinsehen, das gebe ich zu.
Der Alpenkrokus kann ganze Almwiesen mit seinen Blüten bedecken. Berühmt sind die Krokuswiesen am Samerberg im Westen der Chiemgauer Alpen. Dort blüht er in seinen zwei Farbvarianten weiß und lila. Im Achental in der Mitte der Chiemgauer Alpen kenne ich dagegen nur reinweiße Populationen. Warum dies so ist, lässt sich gegenwärtig nicht beantworten.