Bleiche Gestalten schieben sich im zeitigen Frühjahr durch das alte Herbstlaub ans Licht, leicht nach vorn gekrümmt, der Rücken mit Schuppen bedeckt. Es sind ungewöhnliche Pflanzen, und von den schuppenförmigen, bleichen Blättern trägt die Schuppenwurz ihren Namen. Nur ein paar Wochen im Jahr ist sie zu sehen, lange vor dem Blattaustrieb der Laubbäume, auf deren Wurzel sie schmarotzt. Sind die Samen reif, verwelken die Fruchtstände schnell wieder. Laubblätter hat die Schuppenwurz keine, die Photosynthese erledigen die Wirtsbäume für sie. Die Pflanzen wachsen im Auwald und an Berghängen auf verschiedenen Laubbäumen, und wer sie findet, darf sich ein bisschen glücklich schätzen, denn häufig ist sie nicht.